Statements

Hier finden Sie Kommentare zu einzelnen Themen, die der Landwirtschaft unter den Nägeln brennen.


Oktober 2021: Grußwort zum Erntedank


Liebe Bäuerinnen und Bauern,


Erntedank bedeutet für mich, inne zu halten und dafür zu danken, dass Wind und Wetter, Regen und Sonne, Sommer und Winter alljährlich zuverlässig für unsere Ernte und damit für die Nahrung aller sorgen. Wenn man in diesem Herbst draußen unterwegs ist sieht man überall, welch großartige Leistung die Natur, mit etwas Hilfe von der Landwirtschaft, auch in diesem Jahr wieder vollbringt. Der Mais steht hoch, die Wiesen sind grün, die Rüben sattgrün oder frisch gerodet, neue Rapsbestände sind oft gut aufgelaufen.

Sicher, die Getreideernte war nicht rekordverdächtig, hier hat es im Frühjahr „nach mehr“ ausgesehen. Und auch die Bedingungen zur Ernte im Sommer haben sicher hier und da für Probleme gesorgt. Das waren wir aus vergangenen Jahren anders gewohnt, aber solch trockene Sommer wie die von 2018 – 2020 will mit Sicherheit auch keiner zurück.

Mit Schrecken beobachten wir, was die Naturgewalten im Stande sind anzurichten. Die Starkregenfälle nehmen überall zu, danken wir also auch, bei uns von solch gewaltigen Wassermassen wie im Ahrtal verschont geblieben zu sein.

Und dennoch, während die Kosten und Verordnungen aus dem Ruder laufen und die Erlöse teilweise ruinös sind, alle menschengemachten Parameter also zunehmend unkalkulierbar werden, ist es beruhigend zu wissen, dass man sich auf die Natur eigentlich doch immer wieder verlassen kann. Dafür sagen wir Danke.


Und dafür, dass man sich auf uns Landwirtinnen und Landwirte immer verlassen kann, auch dafür meinen herzlichen Dank.


Marco Hepp (Vorsitzender)

Kreisbauernverband Limburg – Weilburg e.V.




14. Juni 2021: Ein kühles Frühjahr - Alles gut?


Sehr geehrte Landwirtinnen und Landwirte,

liebe Berufskolleginnen und Kollegen,

der Sommer ist angekommen, die Heuernte beginnt, nach den kühlen Monaten April und Mai freut sich wohl jeder über das sonnige Wetter. Nun hätte man vermuten können, dass die Witterung der vergangenen Wochen wirklich jeden Pflanzenbauer zufriedenstellt, und fast hätte dies auch klappen können, wenn da nicht doch ein Problem wäre: der Befall von Mais und Rüben durch Drahtwürmer
.Die Möglichkeiten gegen Drahtwurmbefall vorzugehen sind eher begrenzt: In Deutschland sind aktuell keine entsprechenden Pflanzenschutzmittel für Mais und Rüben zugelassen, lediglich das Düngemittel Kalkstickstoff weist Eigenschaften auf, die gegen Drahtwürmer wirken.
Zur Vorbeugung eines Drahtwurmbefalls muss die Bodenbearbeitung intensiviert werden. Eine bodenschonende, extensive Bewirtschaftung, d.h. Humusaufbau, langfristige Bodenbedeckung, extensive Bodenbearbeitung steht im Konflikt mit der Bekämpfung von Drahtwürmern, da ich diese von Pflanzenresten im Boden ernähren und so unbeschadet bis zur Keimung der Folgekultur im Boden verweilen. Dies gilt insbesondere bei feuchten Bedingungen
.Das Problem wurde beim Verbot insektizider Beizungen, welche bis 2019 zugelassen waren und ein wichtiger Baustein in der Bekämpfung sein können, ignoriert, in den vergangenen, äußerst trockenen Frühjahren war es schlicht nicht vorhanden
.„Durch immer neue Bewirtschaftungsauflagen wird uns Landwirten z.B. der Zwischenfruchtanbau vor Mais vorgeschrieben. Gleichzeitig nimmt man uns aber die Möglichkeit, auf dann eintretende Schädlingssituationen reagieren zu können,“ so Landwirt Heiko Schmidt aus Schadek. „Und in etwa 10 Flohhalsbändern ist genug Insektizid für 10.000 m 2 Maisfläche enthalten. Das ist nicht nachvollziehbar!“ führt unser Mitglied weiter aus.
Die Zusammenhänge und Wechselwirkungen von Bewirtschaftungsauflagen und immer kleiner werdenden Möglichkeiten im Pflanzenschutz dürfen nicht unterschätzt werden. Das ist kein Problem in ferner Zukunft, sondern der Gegenwart. Die Politik sollte das erkennen und wenn nötig schon getroffene Entscheidungen auf ihre Durchführbarkeit hin hinterfragen.

gez.

Marco Hepp (Vorsitzender)

Kreisbauernverband Limburg – Weilburg e.V.



31. Mai 2021: Neue Energie - das Allheilmittel?


Sehr geehrte Landwirtinnen und Landwirte,

liebe Berufskolleginnen und Kollegen,


wann immer das Thema Klimaschutz debattiert wird ist ein Schlagwort zwangsläufig mit dabei: Erneuerbare Energien. Grundsätzlich klingt es sehr verlockend, Strom aus Wind oder Sonne zu gewinnen, CO2- neutral, beständig, (fast) ohne unerwünschte Umweltauswirkungen. 


Doch während wir bei Biokraftstoffen mittlerweile standartmäßig die Frage nach der ethischen Vertretbarkeit von Energieproduktion anstelle von Nahrungsproduktion gestellt bekommen, schafft es der Energiesektor geschickt, sich solche Fragen vom Leib zu halten.

Dabei wäre diese Diskussion hier überaus angebracht: Einmal mit PV-Anlagen belegte Flächen sind für die Nahrungsmittelproduktion auf lange Zeit, wenn nicht für immer verloren. Zusätzlich notwendige Ausgleichsmaßnahmen nehmen oft noch weitere Flächen in Beschlag – ein doppelter Verlust. Windkraftanlagen sind nachweislich in hohem Maße am Insektenschwund beteiligt.

All dies ist bei der Produktion von Biokraftstoffen kein Problem, die hierdurch aufgelockerte Fruchtfolge macht ganz im Gegenteil den Ackerbau mehrgliedriger und erhöht die Biodiversität. Nur einer von vielen Gründen, warum wir als Berufsstand den Ausbau erneuerbarer Energien kritisch begleiten. Und innovative Lösungen fordern.


gez.

Marco Hepp (Vorsitzender)

Kreisbauernverband Limburg – Weilburg e.V.


17. Mai 2021: Tierhaltung am Scheideweg


Sehr geehrte Landwirtinnen und Landwirte,

liebe Berufskolleginnen und Kollegen,

 

Tierwohl ist in aller Munde, und der Gesetzgeber regelt alles bin ins kleinste Detail. Platz, Boden, Lüftung, Licht, Fressplatz, Beschäftigung, Fixierdauer, alles für jede Tierart und jedes Alter. Für die Zukunft sind große Umbauten gefordert, von Schweinehaltern schon in einigen Jahren. Auch Zuschüsse werden in Aussicht gestellt, schon jetzt werden Stallumbauten zur „Steigerung des Tierwohls“ besonders gefördert.

Eigentlich logisch, dass das Baurecht dann auch angepasst, und Umbauten zur Tierwohlsteigerung ermöglichst werden. Könnte man meinen. Stimmt aber nicht. 
Denn diese Möglichkeit bleibt uns Landwirten verwehrt. Man fördert etwas, was baurechtlich nicht genehmigungsfähig ist, aber tierschutzrechtlich vorgeschrieben.

Unter solchen Voraussetzungen wird die Tierhaltung in Deutschland massiv abnehmen, das Gros der Tiere wird dann im Ausland gehalten. Der wichtige Betriebszweig Tierhaltung, welcher echte Kreislaufwirtschaft ermöglicht, wird dann zur Nische.

Immerhin, weniger Tiere emittieren weniger CO2… Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.


gez.

Marco Hepp (Vorsitzender)

Kreisbauernverband Limburg – Weilburg e.V.




03. Mai 2021: Preistreibereien


Sehr geehrte Landwirtinnen und Landwirte, 

liebe Berufskolleginnen und Kollegen,


das Problem außerlandwirtschaftlicher Investoren, welche landwirtschaftliche Nutzfläche erwerben wollen, ist nicht neu, hat aber durch die Nullzinspolitik mit Strafzinsen für große Vermögen und eine enorme Preissteigerung von vielen anderen Anlageformen enorm an Fahrt aufgenommen.

Wir als Interessenvertretung der Landwirte versuchen hierbei stets, im Rahmen unserer Möglichkeiten dafür zu sorgen, dass die Flächen in der Hand von uns Bauern bleiben, also denen, welche sie auch bewirtschaften, erhalten, ja sogar ihre Fruchtbarkeit mehren.

Leider gibt es immer wieder Situationen, in denen es Investoren gelingt, zumindest Verkaufsinteresse bei Verpächtern hervorzurufen und durch die Nennung überhöhter Preise damit in jedem Fall Wertschöpfung aus unseren Betrieben zu nehmen. 

Daher an dieser Stelle der Hinweis: Bleiben Sie stets in guten Kontakt zu Ihren Verpächtern! Seine Sie ein fairer Geschäftspartner uns zahlen Sie ortsübliche Pachtpreise, ohne diese dabei in die Höhe zu treiben. Denn jeder Cent, der durch dieses Gebaren, durch überzogene Kauf- und Pachtpreise, aus unseren Betrieben fließt, fehlt an anderer Stelle. 

Wir müssen auch hier, wie bei so vielen Themen, zusammenarbeiten, und nicht gegeneinander, um unsere Betriebe zu erhalten.



gez.

Marco Hepp (Vorsitzender)

Kreisbauernverband Limburg – Weilburg e.V.


26. April 2021: Berliner Treiben


Sehr geehrte Landwirtinnen und Landwirte, liebe Berufskolleginnen und Kollegen,


schaut man dem politischen Treiben in Berlin zu, kann man des Öfteren nur mit dem Kopf schütteln. Trauriger Höhepunkt des Schauspiels. Die Kanzlerkandidatenfindung. Es war eigentlich abzusehen, dass eine Person gefunden werden muss (CDU/CSU) bzw. wer gefunden wird (Grüne). 
Das Ergebnis macht stutzig: Der Unbeliebtere muss es für die Union machen, aus Prinzip könnte man sagen. Diese Entscheidung könnte noch zum Bumerang werden.

Bei den Grünen macht es die Frau, nicht weil sie weiblich ist, aber deswegen kann es dennoch der Mann nicht machen… 
Klare Aussagen zu den Kandidaten und für was sie stehen – Fehlanzeige. So werden wir denn versuchen, von unseren Abgeordneten „vor Ort“ solche Aussagen zu bekommen. Denn wir Landwirte müssen wissen, was unser Kreuz im September wert ist.


gez.

Marco Hepp (Vorsitzender)

Kreisbauernverband Limburg – Weilburg e.V.



19. April 2021: Positionspapier Insektenschutz


Sehr geehrte Landwirtinnen und Landwirte, liebe Berufskolleginnen und Kollegen,

 

angesichts der öffentlichen Anhörung im Deutschen Bundestag zum Insektenschutzgesetz hat der DBV im Verbund mit einem breiten Bündnis aus Agrarverbänden ein Positionspapier zum Insektenschutz veröffentlicht.

Hier kann man sich aus 2 Gründen nur anschließen:
1. Kooperation und damit letztlich Entlohnung sind für zusätzliche Umweltmaßnahmen gleich welcher Art unerlässlich. Nicht durch Umschichtung, sondern mit frischen Finanzmitteln.
2. Nur zusammen kann unser Berufsstand etwas erreichen. Diese Einsicht ist leider noch immer nicht bei jedem angekommen, setzt sich aber doch allmählich durch. Das begrüße ich ausdrücklich.

Bleibt zu hoffen, dass das Papier auch gelesen und die Inhalte auch ernst genommen werden. Denn abseits von Corona- und Parteipolitik gebt es eben auch noch Sachpolitik, die vernünftig zu Ende gedacht werden sollte.


gez.

Marco Hepp (Vorsitzender)

Kreisbauernverband Limburg – Weilburg e.V.


12. April 2021: Probleme bei der Online-Antragsstellung


Sehr geehrte Landwirtinnen und Landwirte, liebe Berufskolleginnen und Kollegen,

 

das Agrarportal zur Abgabe der Flächenanträge funktioniert nur eingeschränkt – aber wundert uns das wirklich? Egal, welcher Bereich unseres betrieblichen Schaffens digitalisiert wird, immer wieder das gleiche Bild – es geht zunächst mal nicht wirklich viel. 
In unserem Fall läuft natürlich noch eine Abgabefrist, und Arbeit hat man auch sonst schon genug. Dennoch – es hilft ja leider alles nichts – sollten wir ruhig bleiben, die Zuständigen Stellen beharrlich auf das Problem hinweisen, und nicht die Nerven verlieren.

Die Probleme sind bekannt und werden bearbeitet, und es wird ständig von Verbandsseite nachgefragt und auf Lösungen für alle Eventualitäten gedrungen. Und die wird es auch geben.


gez.

Marco Hepp (Vorsitzender)

Kreisbauernverband Limburg – Weilburg e.V.




06. April 2021: Gedanken zum Osterspaziergang


Sehr geehrte Landwirtinnen und Landwirte, liebe Berufskolleginnen und Kollegen,

 

nun liegt auch das Osterfest schon wieder hinter uns. Ein Fest, dass vor allem die Botschaft vermittelt, die Hoffnung nie aufzugeben.

Beim Osterspaziergang ist mir dann, wie so oft, wenn ich unterwegs bin, der überall präsente achtlos weggeworfene Müll in unserer Landschaft ins Auge gesprungen. Ein Ärgernis, eine für jeden sichtbare Umweltverschmutzung, und irgendwie sind wir alle mitschuldig. Die ihn wegwerfen, und alle, die ihn sehen und nicht aufsammeln. Und auch jene, welche das Problem kennen, und nicht dagegen agieren.

Sollten wir alle so mit unserer unmittelbaren Umwelt umgehen? Und gleichzeitig immer einseitigere und überzogenere Umweltschutzauflagen über diejenigen erlassen, die mit der Natur arbeiten und uns so ernähren? Die Art und Weise, wie der Müll überall von vielen ignoriert wird symbolisiert auch deren Einstellung zum Umweltschutz: Andere müssen das machen.

Doch so wird es auf Dauer nicht funktionieren. Denn wir alle, jeder in der Gesellschaft, muss seinen „Müll“ selbst wegräumen.

Die Hoffnung, dass sich diese Einsicht durchsetzt, gebe ich nicht auf.


gez.

Marco Hepp (Vorsitzender)

Kreisbauernverband Limburg – Weilburg e.V.



Sehr geehrte Landwirtinnen und Landwirte, liebe Berufskolleginnen und Kollegen,

 

die Agrarminister der Länder haben sich auf einen Kompromiss bis 2027 geeinigt. Was festzuhalten bleibt: Die Einkommenswirkung der Direktzahlungen sinkt um etwa 40 %. Was auch sonst war zu erwarten? Gleichzeitig sollen wir Landwirte nachhaltiger werden, Ressourcen schützen, Pflanzenschutz – und Düngemittelaufwendungen drastisch reduzieren und, am liebsten auf gänzlich unbewirtschafteten Flächen, Insektenschutz betreiben.

Nachhaltig steigende Erzeugerpreise jedoch, dies sei Ihnen versichert, verhindert der Weltmarkt, das dürfte jedem klar sein. Woher also soll das alles letztlich bezahlt werden? Die Antwort bleibt die AMK schuldig, und so ist es an uns, sie zu geben:
Wer bestellt, bezahlt, und wenn Politik und Gesellschaft die Ansprüche an uns immer höher schrauben, muss das auch entlohnt werden. Dieser Forderung, nein dieser Tatsache, werden wir auch in Zukunft stets Gehör verschaffen.


gez.

Marco Hepp (Vorsitzender)

Kreisbauernverband Limburg – Weilburg e.V.



22.03.2021: Alles Gute für die Aussaat!


Sehr geehrte Landwirtinnen und Landwirte, liebe Berufskolleginnen und Kollegen,

 

nachdem in den vergangenen Wochen nur sporadisch mit der Feldarbeit begonnen werden konnte und die Zeitfenster für Pflanzenschutz und Düngung rar waren, scheint nun die Aussaat unmittelbar bevor zu stehen. Sollte der Wetterbericht Recht behalten, stehen uns 2 Wochen im Zeichen des Ackerbaus bevor.

Sollte Ihnen nun im Feld ein „Verbraucher“ kritische Fragen stellen, bleiben Sie souverän und erläutern unser Tun und was auch sie oder er davon hat. Denn nur mit Aufgeschlossenheit und seriösem Auftreten können wir auch unseren Kritikern viel Wind aus den Segeln nehmen.

Im Übrigen: Auch wenn uns die bekannten Probleme der Bürokratie und praxisfremde Auflagen das Leben schwer machen, so sind doch in den meisten Regionen des Landkreises ansehnliche Winterkulturen zu beobachten.

Für die bevorstehende Frühjahrsaussaat wünsche ich uns allen nun auch gutes Gelingen und ein glückliches Händchen, auf das wir im Herbst, hoffentlich wieder alle gemeinsam, für eine gute Ernte danken können.


gez.

Marco Hepp (Vorsitzender)

Kreisbauernverband Limburg – Weilburg e.V.



15.03.2021: Flächenverbrauch und kein Ende


Sehr geehrte Landwirtinnen und Landwirte, liebe Berufskolleginnen und Kollegen,

 

die Diskussion mit Politik und Gesellschaft um unseren Beruf und unsere Arbeitsweise wird rege und kontrovers geführt, wir alle wissen das. Die Forderungen sind vielfältig, zusätzliche Vergütung für zusätzlichen Naturschutz wird oft abgelehnt.

Die eigene Nachhaltigkeit haben die Diskutanten dabei jedoch selten vor Augen. Und so kommt es dann, dass es bei so wichtigen Themen wie Flächenverbrauch und -Versiegelung meist bei bloßen Absichtserklärungen bleibt. Nach wie vor ist dieses Thema aber völlig ungelöst, und jeder Quadratmeter zugebaute Fläche verhindert Biodiversität, Arten und Grundwasserschutz.

Das Bodenleben und die damit einhergehende CO²-Bindung wird zerstört, die Versickerung von Niederschlagswasser und damit der Grundwasseraufbau unmöglich gemacht, die Hochwassergefahr gemehrt, Biodiversität und Insektenschutz werden zurückgedrängt.

Und dabei stagniert in Deutschland die Bevölkerungsentwicklung. Es ist also Zeit, dass die Politik dieses wichtige Themenfeld ernsthaft angeht und verbindlich Regeln für Flächennutzung erlässt, damit Nachverdichtung, Umnutzung oder Abriss nicht bloß Floskeln bleiben und der Wert des Bodens, welcher Grundlage allen Lebens und unserer Arbeit ist, mehr gesellschaftliche Beachtung findet.

Dies werden wir als Kreisbauernverband auch weiterhin wann immer möglich einfordern.


gez.

Marco Hepp (Vorsitzender)

Kreisbauernverband Limburg – Weilburg e.V.


Kommunalwahl 2021

Am 14. März finden in Hessen Kommunalwahlen statt. Hierbei entscheidet sich die Zusammensetzung von Kreistag sowie den Gemeindevertretungen und Ortsbeiräten.

 

Ich rufe alle in der Landwirtschaft sowie deren vor- und nachgelagerten Bereichen Tätigen auf, hier mit Ihrer Stimme unserem Berufsstand Gehör zu verschaffen. Unterstützen Sie die Kandidatinnen und Kandidaten mit landwirtschaftlichem Hintergrund und ermöglichen Sie damit der Landwirtschaft auch in den nächsten Jahren eine Mitsprache bei politischen Entscheidungen vor Ort, welche unseren Beruf oft unmittelbar betreffen. Als Beispiel kann die Ausweisung von Baugebieten und deren Ausgleichsfläche oder auch der Umgang mit gemeindeeigenen Flächen dienen, das Spektrum der Einflussnahme auf die Landwirtschaft ist aber natürlich deutlich höher und beeinflusst unsere Arbeit vor Ort unmittelbar.

 

Gleichzeitig danke ich allen Kandidatinnen und Kandidaten für Ihre Bereitschaft, sich kommunalpolitisch zu engagieren und wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Wahl und ein gutes Händchen in den politischen Debatten und Entscheidungen danach.

 

Geben Sie unserm Berufstand eine starke Stimme!

 

gez.

Marco Hepp (Vorsitzender)

Kreisbauernverband Limburg – Weilburg e.V.

 


Sehr geehrte Landwirtinnen und Landwirte, liebe Berufskolleginnen und Kollegen,


als im Herbst 2019 das Aktionsprogramm Insektenschutz durch das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium vorgestellt wurde, war dies der Startschuss für eine Mobilisierung der landwirtschaftlichen Basis, welche bis dato Ihres Gleichen suchte. Großdemonstrationen mit tausenden Teilnehmern, viele Aktionen im gesamten Bundesgebiet und sogar die Gründung einer neuen Vereinigung waren das Ergebnis eines völlig unverhältnismäßigen, unausgegorenen und vor allem grob ungerechten Gesetzentwurfs ohne auch nur annährend einen finanziellen Ausgleich für die Einbußen der betroffenen Betriebe anzubieten.

Nun ist seitdem viel passiert, es wurden viele Diskussionen geführt, die Einbeziehung des Berufsstandes ins weitere Gesetzgebungsverfahrens wurde zugesichert. Parallel dazu gab es ein hartes Ringen des Berufsstandes ob der überarbeiteten Düngeverordnung, welche uns Landwirtinnen und Landwirten viel aufbürdet und sowohl pflanzenbauliche als auch betriebliche Spielräume beschneidet.

Doch all diese Ablehnung, die immer und immer wieder vorgebrachten Argumente, die begründeten Einwände und benannten Probleme in der Umsetzung – die Politik will all das scheinbar nicht hören. Bzw. sie hört uns zwar, weiß sicher auch um die Schwächen des Entwurfes, will ihn daher aber möglichst geräuschlos, noch im Lockdown, durchboxen.


Doch da hat man sich in Berlin gewaltig getäuscht.


Die Verbände werden nicht ruhen, die Auswirkungen zu benennen. Und Sie sollten das ebenfalls nicht!


Ich bitte Sie daher um Unterstützung für die geplanten Aktionen sowohl gegen das Insektenschutzgesetz als auch für eine praktikable Umsetzung der Düngeverordnung. 


Lassen Sie uns gemeinsam eintreten - unsere Betriebe und unser Beruf sind es wert!


Marco Hepp

Landwirt & KBV-Vorsitzender

Hünfelden-Dauborn


Statement zu den Preisverhandlungen um die Butter-Kontrakte


Die Erhöhung des Preisdrucks des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) auf die Erzeugerpreise ist bedrohlich. Anfängliche Zusagen werden gebrochen und bäuerliche Existenzen gefährdet. 


Die gesamte Entwicklung, die die heimische Landwirtschaft durch politischen, fast schon kartellartigen Druck, durch den LEH erfährt, hat einen gefährlichen Punkt erreicht. Wenn die Gesellschaft eine romantische Landwirtschaft will, aber diese nicht bezahlen möchte, droht der Landwirtschaft eine schwierige Situation. 

Die Zahl der Betriebe nimmt ab, einzelne Betriebe versorgen aber mehr Tiere um existenzfähig zu bleiben. Dafür sorgen alleine schon die Preise für landwirtschaftliche Produkte, die in letzten dreißig Jahren annähernd gleichgeblieben sind, während die Inflationsrate aber im gleichen Zeitraum bei fast 60 % liegt. Gleichzeitig kommen Lebensmittel zu uns, die weit unterhalb deutscher Standards produziert werden. 


Was eine Abhängigkeit von Importen aus dem Ausland bewirkt, können wir alle in Zeiten von Corona erleben. Deshalb ist es wichtig, dass alle landwirtschaftlichen Interessenvertretungen zusammenarbeiten. Den Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft müssen die massiven Belastungen und deren Folgen aufgezeigt werden - hier ist der Bauernverband auf allen Ebenen gefragt. Die Kollegen von Land schafft Verbindung (LsV) haben ebenfalls viel geleistet und in einigen Punkten sogar eine Vorreiterrolle innegehabt. Für dieses außerordentliche ehrenamtliche Engagement können alle landwirtschaftlichen Betriebe dankbar sein!


Es geht nicht nur um die Landwirtschaft, sondern auch um die Ernährungssicherheit im Hinblick auf wirtschaftliche Unsicherheiten und eine wachsende Weltbevölkerung.


Ernährungssicherheit macht unser Land krisenfest. Packen wir es als Bauern gemeinsam an!


Bernd Schäfer

Landwirt & stellv. KBV-Vorsitzender

Runkel-Dehrn


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